Trends in der Architektur: Holzbau
Aufgrund der hohen Brandgefahr entwickelten sich Architektur und Häuserplanungen immer weiter vom Rohmaterial Holz weg. Stattdessen wurde auf mineralische Baumaterialien gesetzt. Inzwischen geht der Trend wieder in Richtung Holzbau, denn Holz hat einen besseren ökologischen Fußabdruck. Warum das so ist und was die Vorteile beim Bauen mit Holz sind, damit beschäftigt sich dieser Blogartikel.
Ökologie beim Bauen mit Holz
Holz ist ein natürlich vorkommender Rohstoff, der nicht nur verbraucht wird, sondern der auch nachwächst. Holz kann also beliebig viel nachgepflanzt werden, es bindet Kohlenstoffdioxid, produziert Sauerstoff und es werden viel weniger fossile Brennstoffe als bei der Verwendung von mineralischen Baustoffen verbraucht. Auch die Energiebilanz bei der Produktion, beim Verwerten und späteren Entsorgen ist besser. Bei der nachträglichen Aufforstung binden wiederum die jungen Bäume besonders viel CO2. Holz hat außerdem sehr gute wärme- und schalldämmende Eigenschaften, wodurch weiterführende Bemühungen in diese Richtung minimiert werden können.
Atmosphäre in Holzhäusern
Sehr viele Menschen sprechen sich für die besondere Atmosphäre in Holzhäusern aus. Die meisten von ihnen schätzen den sanften Holzgeruch, der sich beruhigend und wohlig auf das Gemüt und die Verfassung auswirken kann. Es fühlt sich einfach anders an in einem Heim, welches aus natürlichen Materialien gebaut wurde, zu schlafen, als in einem Haus aus Beton. Wichtig wäre im Vorfeld abzuklären, ob der zukünftige Besitzer oder Mieter eines Holzhauses nicht gegen den verwendeten Baustoff allergisch ist. Ansonsten werden Holz und Holzgeruch auch viele sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden ausgerichtete Faktoren zugeschrieben, wie bspw. Stärkung des Immunsystems, Senkung des Blutdrucks oder Beruhigung des vegetativen Nervensystems.
Verkürzte Zeiten in der Fertigstellung
Egal, ob ein Holzhaus individuell geplant wurde oder ob es von einem Fertighaushersteller stammt: Die einzelnen Teile werden vorgefertigt und auf der Baustelle nur noch zusammengefügt. Somit kann im Vergleich zum Bauen mit mineralischen Baustoffen viel Zeit beim Bau eingespart werden. Das freut nicht nur den Architekten und den Bauherrn, sondern auch die umliegende Nachbarschaft. Weiterhin kommen durch die Eigenschaften des Baumaterials Holz bestimmte Gewerke kaum oder gar nicht zum Einsatz. Teilweise kann auf die Arbeiten von Malern, Gipsern oder Bodenlegern verzichtet werden. Das spart Kosten und ebenso Zeit.
Holz spart Raum
Da beim Bau mit Holz weniger Dämmung notwendig ist und sogar in den tragenden Wänden die entstandenen Hohlräume zur Dämmung genutzt werden können, entfallen zusätzliche Dämmschichten, wodurch eine größere Raumnutzungsfläche entsteht.
Noch mehr zum Thema Energie sparen
Holz hat die Eigenschaft einer geringen Wärmeleitfähigkeit. Physikalisch fließt Wärme immer in Richtung der kühleren Temperatur. Das bedeutet genauer gesagt, dass Wärme im Sommer von außen nach innen und im Winter von innen nach außen fließt. Da die Wärmeleitfähigkeit bei Holz wesentlich kleiner ist als bei anderen Baustoffen, geht im Winter weniger Wärmeenergie verloren. Im Sommer fließt nicht so viel Hitze in die Innenräume bzw. muss die Klimaanlage weniger arbeiten, also weniger Energie verbrauchen als bei Häusern aus anderen Materialien.
Brandschutz beim Holzbau
Nicht nur Holzbaustoffe brennen, sondern ebenso andere Baukonstruktionen und dies sogar mit gewissen Nachteilen gegenüber dem Holz. Im Gegensatz zu Stahl, der bei erhöhter Hitzebelastung einfach einknickt, kündigt sich der Einsturz eines Holzhauses bspw. akustisch an.
An den Bau von Holzhäusern sind technische Regeln geknüpft, die von den Behörden überprüft und abgenommen werden. Bei der großen Sicherheits-Affinität von deutschen staatlichen Einrichtungen ist davon auszugehen, dass nur gebaut werden darf, wenn genügend Schutz gewährleistet ist. Zusätzlich zu den Auflagen können außerdem Brandmelde- und auch Sprinkleranlagen genutzt werden.
Nachteile von Holzhäusern
Der Baustoff Holz arbeitet. Das heißt, dass es im Laufe der Zeit zum typischen Knarren oder Knarzen kommen kann. Inzwischen gibt es entsprechende Maßnahmen, die diese Laute verhindern oder minimieren können. Andererseits empfinden manche Menschen gerade diese Geräuschkulisse als anheimelnd und gemütlich.
Nach der Lebensdauer eines Holzhauses und der anschließenden Entsorgung fällt auf, dass verbaute Holzteile aufgrund ihres Klebstoffanteils und genutzte Beschichtungen für Brand- und Witterungsschutz als Sondermüll deklariert werden, was sehr unökologisch ist. Allerdings erfährt der Holzbau von Häusern ein solches Hoch aufgrund all der anderen prägnanten ökologischen Vorteile, dass sicher in naher Zukunft auch andere Verfahren und Möglichkeiten im Holzbau gefunden werden, die auch bei der Entsorgung der Bauteile einen guten ökologischen Fußabdruck hinterlassen.
Fazit
Das Verbannen der Architektur und des Bauens von Holzhäusern aufgrund der früheren Brandgefahr hat mithilfe der neuen Verfahren und Techniken keinen Bestand mehr. Dafür überwiegen beim Bauen von Häusern mit Holz viele Vorteile, die sich über das Sparen von Bauzeit, Energie, Raum, Zeit und all den gesundheitsförderlichen Eigenschaften von Holz erstrecken. Ein tatsächlicher Nachteil von Häusern in Holzbauweise ist die Entsorgung der Baustoffe, wenn das Lebensende der Immobilie erreicht wurde. Doch auch dafür wird es in Zukunft neue, fortschrittliche Lösungen geben.